Nach den Tagebuch-Aufzeichnungen eines
havelländischen Landgeistlichen
Erröten ließ er die bescheidne Schande
In ihrem ehrbar schonenden Gewande
Und zog der Lust den Schleier vom Gesicht.Annette von Droste-Hülshoff
Fontane zitiert den erwähnten Landgeistlichen (es handelt sich lt. Wikipedia wohl um den Fahrländer Pastor Johann Andres Moritz) zu den Jahren 1774-94 ausführlich und fügt keine eigenen Beobachtungen hinzu.
Man muß dem Grafen Hordt die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er das elende Sakrow umgeschaffen hat. Das schöne Wohnhaus, der ganze Plan des Gehöftes, des Gartens und des Dörfleins, alles kommt von ihm her. Wenn ich Sakrow jetzt mit dem von 1750 vergleiche, so kann ich sagen, Sakrow war damals ein Ratzenloch. Hordt kaufte es, wie man sagt, für fünfzehntausend Thaler, baute stark, erholte sich in der Haide und verkaufte es an Fouqué für dreiundzwanzigtausend Thlr., doch incl. vielen Meublements.
Wir nehmen diesen kurzen Verweis zum Anlaß, Park und Schloss Sakrow bei zwei Besuchen zu erkunden. Der erste Besuch im März 2018 wird digital und analog dokumentiert.
Wir beginnen mit den S/W Bildern auf Fuji Acros 100.
Und hier die farbigen Bilder, vermischt mit denen aus dem zweiten Besuch im August 2019.
Heute verbindet jeder Sakrow mit der Heilandskirche.

Obgleich sie 20 Jahre vor der Veröffentlichung der Wanderungen gebaut wurde, ignoriert Fontane die Kirche.
Wir nicht:
Zum Abschluss noch ein Zitat aus den Ausführungen von Pastor Moritz
Es war auch in Berlin, wo sie am 13. Juli 1777 starb. Ihre Leiche wurde nach Sakrow gebracht. Über Stolpe kam sie und ward mit einer Fähre, (die dazu angeschafft wurde und seit der Zeit da ist) übergesetzt. Ich war gegen 6 Uhr abends bestellt, und als ich kam, stand der Sarg schon im Salon und die Träger dabei. Ich ging hinauf zu ihm. »Wie wollen es der Herr Graf gehalten wissen?« »Sie gehen mit dem Küster voran. Unterwegs wird nicht gesungen. Bei dem Grabe singen Sie: Jesus meine Zuversicht. Dann thun Sie ein Gebet; darauf wird weiter gesungen und das Grab zugeworfen.« Und so geschah es.
Und unsere Bilder dazu vom Friedhof in Sakrow.
Seit dieser Beerdigung habe ich den Grafen nicht wieder in Sakrow gesehen. Er war seit des Lentulus Abreise beständig bei dem König und ging 1778 mit zu Felde als Chef eines Freiregiments. Beim Ende des Krieges 1779 verzürnte er sich mit dem König, nahm seinen Abschied, wohnte zu Berlin und verkaufte Sakrow an den Baron von Fouqué, Sohn des berühmten Generals.
Wir verabschieden und mit Bildern von Details am Schloss und im Park.